Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

News

HSD > AWO-Innovationspreis für den Erinnerungsort
HSD / Preis, Auszeichnung, Erinnerungsort Alter Schlachthof
08/10/2021

AWO-Innovationspreis für den Erinnerungsort

Der Erinnerungsort Alter Schlachthof ist mit dem erstmals vergebenen AWO-Innovationspreis 2020 ausgezeichnet worden. Die Jury überzeugte vor allem das Projekt des Biografischen Archivs des Erinnerungsortes und die damit verbundene aktive biografische Erinnerungsarbeit. Mit ihr wird an diejenigen Menschen erinnert, die während der NS-Herrschaft als Jüdinnen und Juden verfolgt und über den damaligen städtischen Schlachthof deportiert und ermordet worden sind. Das Biografische Archiv, das seit der Eröffnung des Erinnerungsortes im Jahr 2016 existiert, wird kontinuierlich ausgebaut, auch dank des ehrenamtlichen Engagements von Studierenden. In eigenen Workshops setzen sie sich mit einzelnen Lebensgeschichten auseinander, recherchieren Hintergründe und Bildmaterial und lernen, kurze Biografien für das Archiv zu verfassen.

Im Rahmen eines Projektes des Erinnerungsortes mit dem Fachbereich Medien unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Rakow und Dipl.-Ing. Jens Lambert entwickelten Studierende eine eigene Website und integrierten sie in den Internetauftritt des Erinnerungsortes. Seit Januar 2021 ist das Biografische Archiv somit auch über Internet zugänglich. „Dies ist, gerade zu Zeiten der pandemiebedingten Schließung des Erinnerungsortes, ein ebenso praktischer wie wichtiger Beitrag zu unserer Erinnerungskultur“, betonte Dr. Joachim Schröder, der Leiter des Erinnerungsortes, der im Namen des Teams die Auszeichnung von Manfred Abel (Vorsitzender AWO Düsseldorf) und Marion Warden (Geschäftsführerin) entgegennahm. „Weltweit sind nun die Lebensgeschichten der Verfolgten und Ermordeten recherchierbar und werden somit dem Vergessen entrissen. “Stadtdirektor Burkhard Hintzsche würdigte in seiner Laudatio die Bedeutung solch aktiver Erinnerungsarbeit für die junge Generation, zumal in einer Zeit, in der nach wie vor Rassist*innen und Antisemit*innen in den Parlamenten sitzen und die Demokratie bekämpfen. Mit der Auszeichnung verbunden ist auch ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro, das zur Weiterentwicklung des Projektes verwendet werden wird. "Denn es ist noch lange nicht abgeschlossen", so Dr. Schröder, der die Gelegenheit nutzte, allen am Projekt Beteiligten herzlichen Dank auszusprechen. "Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, vor allem darüber, dass unsere Arbeit in der Stadtgesellschaft wahrgenommen und gewürdigt wird."​