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15.02.2016

Abschlussausstellung Design

Zum Ende des Wintersemesters hat der Fachbereich Design der Peter Behrens School of Arts an der Hochschule Düsseldorf für drei Tage seine Pforten geöffnet und Blicke hinter die Kulissen der aktuellen Gestalter-Szene erlaubt: Zur Abschlussausstellung präsentieren die frischgebackenen Absolventinnen und Absolventen traditionell ihre vielversprechenden Abschlussarbeiten, die im aktuellen Semester in den Studiengängen „Kommunikationsdesign“, „Applied Art and Design“ und „Exhibition Design“ entstanden sind.  

Olexandr Leybovych etwa hat unter dem Titel „Zoonosen“ das Konzept, den Entwurf und die Realisation eines medizinischen Lehrbuchs für Kinder erarbeitet. Hier erklärt der Absolvent, der während des Studiums nebenbei in einer Kinderheilstation gearbeitet hat, auf leicht verständliche Weise die Übertragung von zoonotischen Krankheiten, also Krankheiten, die auf natürliche Weise, zum Beispiel durch Viren oder Bakterien zwischen Menschen und Tieren übertragen werden. Die erläuternden Texte werden von ihm dabei mit kinderaffinen und teilweise märchenhaften Illustrationen ergänzt, so dass kein trockenes Lehrbuch, sondern ein ebenso fundiertes, aber auch unterhaltsames Werk entstanden ist.  

„Jedem Tierchen sein Pläsierchen“ wiederum hat Eva Felten ihre Arbeit überschrieben – auch sie hat ein Buch verfasst, in dem es aber um ein anderes pathologisches menschliches Thema geht: „Fimmel, Macken und Marotten, die wir alle haben“. Dabei setzt sie sich in ihrem Buch in informativen Texten nicht nur inhaltlich mit Angewohnheiten, die wohl die meisten Menschen haben, auseinander, sondern ergänzt diese mit liebevoll-ironischen Illustrationen. „Hierdurch möchte ich auch für eine Enttabuisierung des Themas werben“, erklärt die Jungdesignerin, schließlich könne und solle sich hier jeder widerfinden – und gerne auch suchen. 

Auch im Bereich Schmuckdesign sind wieder herausragende Arbeiten entstanden. So hat Alessa Joosten ihre Schmuckserie „Less to impress“ genannt. Und dieses Motto spiegelt sich genau in ihren Werken wider, die „einfach, tragbar, aber trotzdem außergewöhnlich sind“, wie die Absolventin deren Haupteigenschaften zusammenfasst. Hierzu hat sie beispielsweise Ketten aus Naturkautschuk geschnitten, deren hinteres Halsstück dekorative mehrfache Öffnungen hat oder auch andere Ketten, die aus Metallblechen geformt wurden und mit immer wieder unterschiedlichen Knicken jeweils ganz individuelle Formen haben. Alexandra Seuß hingegen ließ sich in ihrer Kollektion
„Individualität in der Serie“ bei der Kreation der Modeschmuckstücke von den Unterschieden zwischen New York, Paris und Stockholm inspirieren. Sie schuf ein modulares Kettensystem, dessen individuelle Charaktereigenschaften sich aber auch gut miteinander kombinieren lassen.

„Same, same, but different“ war wiederum das Motto von Sarah Regensburgers Kollektion – Ideengebung war hierfür die Sammlung afrikanischer Stammesmasken ihres Vaters: „Zwar sind die Masken alle aus denselben Materialien, Holz oder Metall, aber dennoch sehr individuell“, erläutert sie. Die Charakteristika der Figuren hat sie zunächst zeichnerisch reduziert und die wichtigsten Elemente durch Linien herausgearbeitet, bis nur noch Konturen übrig waren. Aus der Kombination der eindimensionalen Konturen aus zwei Masken hat sie dann im Weiteren dreidimensionale Flächen geformt, die wiederum zu Ketten ausgebildet wurden.

Auch sonst boten die Präsentationen einen umfassenden Überblick über sämtliche künstlerischen Darstellungsformen in einer breiten Themenpalette: Das Angebot reichte von ausgefallenen Schmuckstücken über die Konzeption von Lifestyle-Magazinen, Animationsfilmen, Ausstellungs- und Messeständen bis hin zu Image- und Kommunikationskampagnen und stellt am Ende jedes Semesters einen der Höhepunkte im Düsseldorfer Kunst- und Kulturkalender dar.

Design 1
Eva Felten hat sich in ihrer Arbeit mit menschlichen Macken und Marotten beschäftigt.
Design 2
Ein medizinisches Lehrbuch für Kinder hat der Absolvent Olexandr Leybovych erarbeitet.
Design 3
„Less to impress“ ist das Motto von Alessa Joostens Schmuckserie.
Design 4
Afrikanische Masken waren Grundlage und Inspirationsquelle für Sarah Regenburgers Kollektion. Fotos (4): Michael Kirch