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HSD / Campus Derendorf, Neubau, Verwaltung
11.07.2014

Rohbau HSD – Ein Porträt der Bauarbeiter des Campus Derendorf

​Der Rohbau des Campus Derendorf steht, am 30. Juni wurde das Richtfest gefeiert. Doch die Bauarbeiten gehen unvermindert weiter, und immer mehr kann man erkennen, welche Funktionen die einzelnen Gebäudetrakte später einmal haben werden.

 

Wenn die Studierenden und Beschäftigten der HSD im kommenden Jahr in ihre brandneue Hochschule einziehen werden, wird in den modernen Hörsälen und Laboren sicherlich fast niemand mehr an eine staubige Baustelle denken – doch damit auch später nicht vergessen wird, dass vor dem Einzug hart gearbeitet wurde, um das Lernen und Arbeiten in attraktiver Atmosphäre zu ermöglichen, hat sich eine Absolventin des Fachbereichs Design aufgemacht und eine Fotodokumentation erstellt, die sich einer Personengruppe widmet, an die oft niemand denkt: den Bauarbeitern. Über mehrere Monate hinweg hat Magdalena Braun die Baustelle besucht und dabei einmal nicht die Fortschritte beim Bau der Gebäude festgehalten, sondern ihr Augenmerk auf die Personen gerichtet, die dahinter stehen. Die Idee kam der Studentin während ihrer Mitarbeit in der Projektgruppe NEU BAU HAUS, die unter der Leitung von Prof. Wilfried Korfmacher seit dem Beginn der Arbeiten eine umfangreiche Dokumentation des Bauvorhabens vom Spatenstich bis zum Einzug erarbeitet. 

„Wenn der Bau steht, sind die Bauarbeiter vergessen. Ich nehme mir vor, ihnen ein Denkmal zu setzen. Mit meiner Kamera“. Das war die erste Idee, doch es war ein langer Weg vom ersten Ausflug auf die Baustelle, bis den Bauarbeitern die anfängliche Scheu vor dieser Kamera genommen war und sie sich quasi „unbemerkt“ über das Areal bewegen konnte, um die dort arbeitenden Menschen in ihrer natürlichen Umgebung und in authentischen Momenten dokumentarisch einzufangen. Als hilfreich und vertrauensbildend hat sich dabei sicherlich der Umstand erwiesen, dass Magdalena Braun polnische Wurzeln hat und somit perfekt mit einem nicht geringen Teil der Arbeiter kommunizieren konnte. Denn: „Auf meiner Baustelle erfahre ich, was ich aus den Medien schon lange weiß: In Deutschland bauen kaum noch Deutsche“.

Ein großer Teil der Mannschaft kommt, sozusagen als moderne Gastarbeiter, aus Russland, dem Kosovo, Bulgarien, Rumänien, der Türkei, Italien – und eben aus Polen. Vor allem mit polnischen Bauarbeitern ist die Absolventin daher in Kontakt gekommen und konnte bei ihren unzähligen Besuchen mögliche Vorbehalte schließlich zerstreuen und sich als eine Art „Kollegin“ bewähren. Die Ergebnisse ihrer fotografischen Ausflüge hat sie nun in dem Buch „Rohbau. Fotografische Dokumentation der Bauarbeiter des neuen Campus der Fachhochschule Düsseldorf“ zusammengestellt und als Bachelor-Abschlussarbeit im Studiengang Kommunikationsdesign bei Professor Korfmacher und Dipl.-Des. Andreas Liedtke eingereicht. Entstanden ist eine außergewöhnliche Verbindung von Werksdokumentation und individuellen Porträtaufnahmen, die den unbekannten Menschen hinter der Großbaustelle ein Gesicht geben – mal humorvoll, mal nachdenklich, aber immer respektvoll hat sie die Atmosphäre und die unterschiedlichen Charaktere eingefangen.

„In den Wochen und Monaten auf der Baustelle habe ich gelernt, in den Gesichtern zu lesen. Und ich habe viele Geschichten gehört“. Geschichten, die sich in ihrem Buch nun nachlesen und betrachten lassen und die auf liebevolle Weise Momentaufnahmen des Lebens auf der Baustelle zwischen Arbeit, Pausen und zwischenmenschlichem Miteinander erzählen.​​

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