Lilly Hoffmann, "Quarantaine / Zwischen Wahnsinn und Netflix"
Lilly Hoffmann, BA Kommunikationsdesign
quarantaine / Zwischen Wahnsinn und Netflix
Ich habe dieses Foto während der zweimonatigen Quarantäne in Frankreich aufgenommen. Uns war es nur erlaubt, das Haus mit einem Attestat zu verlassen. Auf dieses Attestat mussten wir unseren Namen, Adresse, Geburtsdatum und den Grund aufschreiben, warum wir das Haus verlassen. Uns war es lediglich gestattet, rauszugehen um einzukaufen, joggen oder spazieren zu gehen. Und das alles alleine und in einem Kilometer Umfeld. Unsere Kurse haben wir, so gut es ging, online absolviert, was in Kursen wie zum Beispiel einem Druck-Kurs, den ich belegt habe, eher schwer war. Über die Gaming-Plattform Discord haben wir dann einmal wöchentlich unsere Fortschritte präsentiert. Mir und meinem Mitbewohner (Foto) ist das ein oder andere Mal die Decke auf den Kopf gefallen. Ich denke, dieses Foto repräsentiert den allgemeinen Gemütszustand sehr gut: Zwischen Wahnsinn und Netflix.
Fotowettbewerb des IO 2020, Sonderkategorie: Planänderung: Platz 3
Vera Braun, "Schöne Aussichten"
Vera Braun, MA Kultur, Ästhetik, Medien
Schöne Aussichten
Durch die Corona-Pandemie wurde meine Wohngemeinschaft in Lissabon sehr wichtig für mich und für mein Auslandssemester. Wir haben die Quarantäne-Zeit zusammen verbracht und viel gespielt, gebastelt, gekocht, geschwitzt und gelacht. Ich habe mich sehr aufgehoben gefühlt und mir war keine Sekunde langweilig.
Nichtsdestotrotz waren wir auch ein bisschen traurig darüber, nicht so viel Zeit draußen verbringen zu können. Deshalb haben wir versucht, jede Sonnen-Minute aufzufangen. Auf dem Bild ist ein klassischer, sonniger Quarantänemorgen zu sehen.
Ich werde diese Menschen und diese Augenblicke immer in meinem Herzen tragen und ich bin froh, diese Zeit mit ihnen verbracht zu haben.
Fotowettbewerb des IO 2020, Sonderkategorie: Planänderung: Platz 1
Sabrina Jürgens, "Where are you come from?"
Sabrina Jürgens, BA Kommunikationsdesign
„Where are you come from?“
Ja, meine Pläne haben sich während meines zweiten Auslandssemesters in Belfast geändert, welches ich im Januar kurzfristig verlängert habe. Ende April nahm die COVID-19-Situation so drastisch zu, dass ich nicht mehr wusste, was das Beste ist. Nach Hause, zurück nach Deutschland? Ich müsste so viel unentdeckt lassen, was ich hier in Nordirland noch erleben wollte. Auch meine Fotoprojekt „The valley of the village“ stand auf Eis. Spontan ergab sich die Möglichkeit, nach Bundoran, an die Westküste von Irland zu ziehen. Endlich wieder durchatmen, die frische Seeluft und den kräftigen Küstenwind spüren, eine neue Umgebung entdecken, Einheimischen begegnen und neue Inspirationen für mein aktuelles dokumentarisches Fotoprojekt „Beyond the noise“ zu sammeln.
„Guys, where are you come from?“, mit dieser direkten Frage begrüßt uns Robert beim Malen seiner Hauswand. Es dauert nicht lange und schon fielen wir in ein tiefes Gespräch mit dem in Bundoran aufgewachsenen Philosophen. Er lässt uns an seiner Vergangenheit und Gegenwart teilhaben, zögert nicht, uns auf seiner Geige etwas vorzuspielen und in alten Fotoalben zu stöbern. Diese einzigartige Begegnung hätte ich wahrscheinlich nie gemacht, hätten sich meine Pläne durch den Virus nicht geändert. Diese Erfahrung bleibt für immer und ich werde im positiven Sinne an sie zurückdenken.
Fotowettbewerb des IO 2020, Sonderkategorie: Planänderung: Platz 2