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HSD / We #stayhome and #careforyou, Studierende, Lehre, Digitalisierung, Interview@home, Praxisreferat
15/04/2020

We #stayhome and #careforyou: Beate Vinke im Interview

Woran arbeiten Sie gerade?

Viele Praxisstellen der Sozialen Arbeit haben gerade geschlossen. Das bedeutet, dass Praktikant*innen ihr Praktikum unterbrechen müssen oder es gar nicht antreten können. Für die Studierenden bedeutet das viel Unsicherheit und Stress. Viele Studierende haben ihr Praktikum ja sehr sorgfältig geplant, weil auch Fragen der Finanzierung, der weiteren Lebensplanung oder der Kinderbetreuung zu berücksichtigen sind. Nun ist alles anders. Wir arbeiten im Praxisreferat in einem Team aus vier Personen (alle in Teilzeit). Besonders wichtig ist uns in dieser Zeit eine gute Kommunikation mit den Studierenden. Wir sind per E-Mail und per Telefon zu erreichen und informieren auf unserer Website fortlaufend über den aktuellen Stand der Dinge. Außerdem arbeiten wir gerade mit dem Dekanat und dem Prüfungsausschuss an Regelungen, wie wir für die Studierenden Druck rausnehmen und gleichzeitig Qualitätsstandards in den Praxisphasen aufrechterhalten können. Wir haben gute Ideen, aber die müssen immer auch prüfungsrechtlich abgeklärt werden. Wir bitten deshalb um etwas Geduld, wenn es mit der Klärung der offenen Fragen etwas länger dauert. Viele Studierende haben dafür viel Verständnis. Das freut uns.

 

Wie bereiten Sie sich auf den derzeit geplanten Vorlesungsbeginn am 20. April vor, damit die Studierenden ihr Semester erfolgreich abschließen können?

Die Lehrenden in den Praxisbegleitseminaren unterstützen sich gerade gegenseitig dabei, digitale Formen der Praxisbegleitung zu entwickeln. Welche Themen und Fragen können wir bearbeiten, während Praxisstellen geschlossen sind? Welche Lern- und Lehrformate machen inhaltlich Sinn und wie lassen sie sich technisch umsetzen? Das ist wirklich eine sportliche Herausforderung. Es macht aber auch viel Freude, Neues zu lernen und kollegial so gut zusammen zu arbeiten.

 

Wie sähe ihre Lehrform aus, falls sich der Vorlesungsbeginn noch weiter nach hinten verschieben sollte?

Es ist auf jeden Fall wichtig, eine klare Struktur zu schaffen, die Sicherheiten bietet. Ein zentrales Element der Praxisbegleitung sind Räume zur professionsbezogenen Reflexion. Dies ist auch digital möglich, z.B. über Telefonpartner*innenschaften, Kleingruppenkonferenzen oder Chats, in denen dann an Aufgaben oder Fragestellungen gearbeitet werden kann. Wichtig ist gerade in dieser Zeit, dass die Studierenden in den Lehrenden verlässliche Ansprechpartner*innen haben. 

 

Ihr persönlicher Tipp an die Studierenden:

In der Sozialen Arbeit arbeiten wir oft mit Menschen, die Krisensituationen erleben. Nun erleben wir selbst eine Krise. Daran lässt sich viel lernen: Wie gehe ich mit der Krise um? Wer oder was hilft mir? Was fällt mir schwer? Wie reagiert die Soziale Arbeit auf die Corona-Epidemie? Wo entstehen neue, kreative Ideen und wo liegen besondere Gefahren für Einzelne, die Gesellschaft und die internationale Gemeinschaft? Vor kurzem habe ich eine Postkarte bekommen, auf der stand: „Weite wirkt“. Ich finde, das ist ein gutes Motto. Wie kann ich Momente pflegen, in denen es weit wird?