Am Freitag, 9. September 2022, fand in Düsseldorf die vierte Nacht der Wissenschaft statt. Die Hochschule Düsseldorf präsentierte sich dort gemeinsam mit der Heinrich-Heine-Universität (HHU), dem Forschungszentrum Jülich und einigen anderen Partnern aus der Wissenschaft. Neben spannenden Vorträgen konnten die rund 10.000 Besucher*innen im Aktionszelt zahlreiche Forschungsergebnisse interaktiv entdecken und sich mit Experten der Hochschule austauschen.
Den Auftakt machte der Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Mario Adam aus dem Fachbereich Maschinenbau / Zentrum für innovative Energiesysteme. Sein Thema „Deutschland in 10 Jahren – genügend Strom zum Autofahren?“ interessierte zahlreiche Besucher*innen. Laut Prof. Adam haben wir bereits heute ein riesiges Potenzial an nutzbaren erneuerbaren Energien zur Verfügung: „Wir müssen es nur einfach tun.“ Für die Nutzung von Elektroautos wäre beispielweise nur ein Drittel des Energiebedarfs im Vergleich zu Verbrennungsmotoren notwendig. Auch synthetische Kraftstoffe und Wasserstoff könnten von erneuerbaren Energien produziert und für Flugzeuge, Schiffe und Hochtemperatur-Wärme eingesetzt werden.
Passend zum Thema Klimaschutz und Umwelt stellten Prof. Dr. Konradin Weber und sein Team Forschungsergebnisse der Luftverschmutzung aus dem Bereich Umwelttechnik / Messtechnik vor. Sie nutzen für ihre Forschung unter anderem Messwagen, Mess-Pedelecs, kleine Hochleistungs-Flugzeuge und Messdrohnen.
Das MIREVI-Team aus dem Fachbereich Medien unter der Leitung von Prof. Christian Geiger präsentierte seine Projekte gemeinsam mit darstellenden Künstlern, nahm den spielerischen Umgang mit umweltpolitischen Themen auf, und setzte bewegungsbasierte Interfaces und den Einsatz digitaler Technologien im Kunst- und Kulturkontext um.
Künstliche Intelligenz (KI) konnte man auf der Nacht der Wissenschaft auf eine sehr interessante Weise erleben: Besucher*innen erstellten eigene Portraits im Rahmen einer spannenden Spionagegeschichte. Möglich gemacht haben das Prof. Dr. Sina Mostafawy und Prof Dr. Thomas Bonse mit ihrem Team aus dem Fachbereich Medien.
Zu welcher Stimmung passt welche Musik? Welche kulturellen Hintergründe haben Songs? Die Fachbereiche Medien (Prof. Dr. Jochen Steffens) und Sozial- und Kulturwissenschaften (Prof. Dr. Fernand Hörner) haben dazu ein spannendes Erlebnis entwickelt: Der eigens entwickelte „HSD-Recommender“ empfiehlt basierend auf künstlichen neuronalen Netzen und über 20.000 Songratings zu einer Situation und Stimmung passende Musik.
Prof. Dr. Alina Huldtgren und ihr Team der „CoDe for Health“ Gruppe des Fachbereichs Medien präsentierten an einem Aktionsstand das Projekt „NaDiA: Nachgefragt! Digital im Alter“. Dabei erforscht das Team im Rahmen des BMBF Wissenschaftsjahres 2022 Fragen der älteren Bürger*innen rund um das Thema Digitalisierung.
Auch der Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften präsentiere sich durch spannende Beiträge. Mit dem Stand „Beokiz - ein Transfervorhaben für das Land Berlin“ stellte Prof. Dr. Irene Dittrich das gemeinsame Projekt mit der FH Potsdam vor. „Zukunft Ganztag Düsseldorf“ war das zweite Thema am Stand im Aktionszelt. Prof. Dr. Dittrich und Prof. Dr. Stefan Brall zeigten ihre Projektergebnisse der Befragung aller Primarschulen in Düsseldorf. Im Haus der Universität konnte man außerdem den Vortrag zum Thema „Hass begegnen: Soziale Arbeit herausgefordert“ von Dr. Anke Hoffstadt anhören.
Prof. Dr. Ing. Eike Musall stellte in einem Vortrag ein Konzept zur urbanen Nachverdichtung vor. Unter dem Motto „Minimal Impact - Maximum Output“ (MIMO) entwickelten Studierende in einem interdisziplinären Team nachhaltigen Wohnraum über einem Cafè in Wuppertal, der sich durch multifunktionale Holzmöbel, minimalem Wohnraum, intelligente Nutzung von Tageslicht und maximal genutzten Gemeinschaftsflächen auszeichnet. Das Team belegte mit seinem Konzept den 4. Platz beim internationalen Gebäude-Energiewettbewerb „Solar Decathlon Europe 2021/22“.
Besonders großes Interesse hatten Besucher*innen am Vortrag „Silicon Valley oder die Wunder der Digitalisierung“. Prof. Mareike Foecking aus dem Fachbereich Design präsentierte die Ergebnisse ihrer Fotoreise ins Silicon Valley. Sie veranschaulichte den extremen Kontrast zwischen den Beschäftigten der Tech-Firmen und der normalen Bevölkerung vor Ort. Ebenso waren die Gegensätze der ehemaligen Hippie-Community mit futuristischem HighTech besonders bemerkenswert.
In einem anschließenden Wissenschafts-Talk diskutierten Oliver Coors (HSD), Dr. Natalie Diermann (UMD) und Ingo Stefes (HHU) über Gründungen an den Düsseldorfer Hochschulen.
Forschung zum Anfassen – so haben sicherlich die zahlreichen Besucher*innen die Präsentationen auf der diesjährigen Nacht der Wissenschaft empfunden. Das gemeinschaftliche Erlebnis der Düsseldorfer Hochschulen und Forschungseinrichtungen bleibt hoffentlich für Viele noch lange im Gedächtnis.