Am 17. April 2024 ist die HSD-Vortragsreihe zur UEFA EURO24 in die zweite Runde gegangen – diesmal war das Thema „Fußball-Großevents und ökologische Nachhaltigkeit“.
Moderiert wurde der Vortrag von Prof. Dr. Konar Mutafoglu, dessen Lehr- und Forschungsschwerpunkt am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Nachhaltiges Wirtschaften ist. Das Thema Nachhaltigkeit wird in all seinen Facetten an der Hochschule Düsseldorf an vielen Fachbereichen und Forschungsprojekten bearbeitet und findet seinen Niederschlag in der Entwicklung einer hochschulweiten Nachhaltigkeitsstrategie.
Daher war dieser Blick auf die anstehende Europameisterschaft naheliegend und mit Hannah Bachmann vom Öko-Institut e.V. sowie Thomas Neuhäuser als Projektleiter der UEFA EURO 2024 in Düsseldorf konnten zwei Referent*innen verschiedene Aspekte für eine nachhaltige Organisation der Veranstaltung beleuchten.
Hannah Bachmann erläuterte dabei insbesondere die Arbeit des Öko-Instituts, das mit verschiedenen Sportverbänden zusammenarbeitet und diese sensibilisiert hat, wie man Großveranstaltungen nachhaltig zertifizieren kann. Die Maßnahmen umfassen dabei nicht nur energetische Fragen, sondern auch Aspekte des Verkehrs, der Verpflegung, der Übernachtungen, der Vorbereitung und Organisation, des Materialeinsatzes und der Fan-Zonen. Dabei stellte sie heraus, dass Berechnungen zufolge der Energieverbrauch bei einer solchen Veranstaltung ungefähr 490.000 Tonnen CO2-Äquivalenten ausmache – was dem Verbrauch einer Mittelstadt von 45.000 Einwohnern entspräche.
Was es dementsprechend für die Organisator*innen der EM bedeutet, Nachhaltigkeit in ihre Planungen einzubeziehen, stellte im Folgenden Thomas Neuhäuser konkret für Düsseldorf heraus. Dabei habe die Stadt bewusst für die EURO24 kein eigenes Nachhaltigkeits-Team eingesetzt, da sie diese als Querschnittsthema mit unterschiedlichen Dimensionen wie Ökologie, Ökonomie oder Soziales betrachte. Konkrete Maßnahmen zur Ressourcenschonung in der Landeshauptstadt werden etwa ein flächendeckendes Pfandsystem in den Fan-Zonen sein. Speisen und Getränke werden darüber hinaus in Mehrwegbehältern ausgegeben. Übrig gebliebene Lebensmittel nach den Spielübertragungen sollen zudem bedürftigen Menschen zur Verfügung gestellt werden, wie dies beispielsweise die Fortuna bereits seit längerem praktiziert. Materialien für Fahnen oder Schilder werden ebenfalls aus bereits recycelten Stoffen hergestellt und sollen nach dem Ende der EM auch wiederverwendet werden. In den Fan-Zonen wird zudem ausschließlich Ökostrom genutzt.
Fazit: Viele Aspekte einer nachhaltigen Ausrichtung von Großevents waren den Besucher*innen in dieser Form noch nicht vertraut – durch die lebendige Darstellung von konkreten Maßnahmen wurden aber viele sicher dafür sensibilisiert, welche Möglichkeiten auch den Besucher*innen zur Verfügung stehen, um klima- und umweltschonend zu agieren.
Der nächste Vortrag der Reihe findet am 24. April um 18.00 Uhr statt. Zu Gast ist die ehemalige Bundestrainerin der Deutschen Nationalmannschaft der Frauen, Martina Voß-Tecklenburg.
Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos. Das komplette Programm sowie der Anmeldelink finden sich unter
hs-duesseldorf.de/euro24
