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HSD / UEFA EURO 2024, Frauenfußball, Vortrag, Vortragsreihe
25.04.2024

Potenziale, Probleme und Perspektiven des Frauen­fußballs

Am 24. April 2024 drehte sich die dritte Runde der HSD-Vortragsreihe zur UEFA EURO24 ganz um das Thema „Potenziale, Probleme und Perspektiven des Frauenfußballs“.
 
Moderiert wurde der Vortrag von HSD-Pressesprecherin Simone Fischer, die sich hierzu mit einer ausgewiesenen Expertin austauschen konnte: Martina Voss-Tecklenburg, die ehemalige Bundestrainerin der Deutschen Nationalmannschaft der Frauen.     
 
Entsprechend des Vortragstitels wies sie dabei zunächst insbesondere auf die Potenziale hin, die der Frauenfußball gerade auch durch die Großevents der vergangenen Jahre hat: Hier stellte sie vor allem die Wachstumschancen heraus, die sich einerseits durch eine gesteigerte Akzeptanz in der Gesellschaft entwickelt haben, andererseits durch die sportliche Weiterentwicklung der Teams auch auf internationaler Ebene. Begünstigt wird dies zudem durch verstärkte Förderprogramme. Zu den sozialen Faktoren gehöre aber auch die größere Nahbarkeit zu den Fans: „Das Publikum im Frauenfußball ist anders, es gibt mehr Familien und keine Hooligans“, so Voss-Tecklenburg.
 
Dennoch benennt sie auch Probleme, denen man sich nach wie vor stellen muss. Hierzu gehört vor allem, dass auch der Frauenfußball gerade auf der Führungsebene immer noch eine Männerdomäne ist. Dies gilt erst recht für den Männerfußball: Einer Studie im Auftrag des Bundestags ergab 2023, dass nur vier von 150 Führungspositionen in den Vereinen der 1. und 2. Bundesliga von Frauen besetzt sind. Auch die Gehaltsunterschiede sind groß – es gibt auch in den oberen Ligen zahlreiche Spielerinnen, die nicht von ihrem Gehalt leben können: „Das bedeutet, dass sie immer eine Doppelkarriere planen müssen“.
 
Doch Martina Voss-Tecklenburg lässt sich nicht von solchen Schwierigkeiten in ihrer Begeisterung für den Sport beirren und kämpft weiter für sich und ihre Kolleginnen um mehr Sichtbarkeit und Veränderungen – dabei betrachtet sie in erster Linie die Perspektiven für die Zukunft: So gebe es eine große Wachstumsrate bei allen Turnieren und immer mehr Highlight-Spiele auf nationaler wie internationaler Ebene, darüber hinaus mehr Profifußballerinnen, die den Sport zumindest als temporären Beruf ausübten. Auch weitere Karrierewege für Frauen im Fußball, sowohl in sportlicher Hinsicht als auch auf anderen Ebenen eröffnen sich zunehmend.         
 
„Fußball soll eine Sportart für alle sein. Ich mache da keine Unterscheidung zwischen Männern und Frauen“, so ihr Fazit für eine positive weitere Entwicklung.
 
Der nächste Vortrag der Reihe findet am 8. Mai um 18.00 Uhr statt. Zum Thema „Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen im Profi-Fußball“ werden dann Prof. Dr. Daniel Memmert von der Deutschen Sporthochschule Köln und Daniel Thioune, Trainer von Fortuna Düsseldorf sprechen.
Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos. Das komplette Programm sowie der Anmeldelink finden sich unter 
hs-duesseldorf.de/euro24​ ​​​

Martina Voss-Tecklenburg (re.) gab am 24. April spannende Einblicke in die Welt des Frauenfußballs.
Martina Voss-Tecklenburg (re.) gab am 24. April spannende Einblicke in die Welt des Frauenfußballs.
Im Talk mit HSD-Pressesprecherin Simone Fischer stellte sie ihre persönlichen Perspektiven für die Weiterentwicklung der Sportart auf informative und unterhaltsame Weise dar.
Im Talk mit HSD-Pressesprecherin Simone Fischer stellte sie ihre persönlichen Perspektiven für die Weiterentwicklung der Sportart auf informative und unterhaltsame Weise dar.
Auch der Mitinitiator der Vortragsreihe, Prof. Dr. Horst Peters, freute sich, die ehemalige Bundestrainerin an der HSD begrüßen zu können.
Auch der Mitinitiator der Vortragsreihe, Prof. Dr. Horst Peters, freute sich, die ehemalige Bundestrainerin an der HSD begrüßen zu können.
Als kleines Dankeschön gab es Fußball-Radschläger-Figuren aus der hochschuleigenen Gießereiwerkstatt. Fotos (4): Elena Landschützer
Als kleines Dankeschön gab es Fußball-Radschläger-Figuren aus der hochschuleigenen Gießereiwerkstatt. Fotos (4): Elena Landschützer