Die HSD zählt mit ihrem modernen Campus in der Landeshauptstadt Düsseldorf, einer guten Ausstattung und einem vielfältigen und hochwertigen Studienangebot zu den attraktivsten Hochschulen des Landes. Die durch die Landesregierung vorgesehenen Mittelkürzungen für die Hochschulen in NRW stellen trotz dieser guten Ausgangssituation eine Herausforderung dar.
Die zuletzt von 255 Millionen Euro auf 120 Millionen Euro reduzierten Mittelkürzungen in der Grundfinanzierung mildern zwar die Folgen gegenüber den ursprünglich geplanten umfangreicheren Kürzungen deutlich ab. Dennoch wird der verbleibende Anteil der HSD in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro für Lehre, Forschung und die Organisation der Hochschule nicht ohne Folgen bleiben, auch weil gleichzeitig nicht beeinflussbare Kosten insbesondere im Bereich Energie und Gebäudebetrieb für die HSD um ca. 1,1 Millionen Euro ansteigen werden.
Einschränkungen in der Lehre der Fachbereiche
Die Fachbereiche müssen Einsparungen in ihrem Bereich vielfach beim Personal in der Lehre realisieren. Über alle Fachbereiche werden 10 bis 15 Professuren und Stellen Lehrender für besondere Aufgaben nicht neu besetzt, die wir in den vergangenen Jahren zusätzlich aufbauen konnten. Darüber hinaus werden mehrere Stellen nur verzögert neu besetzt. Und auch bei Mitarbeiter*innen, die die Lehre unterstützen, werden ca. zehn Stellen nicht neu besetzt sowie die Anzahl von Qualifikationsstellen reduziert. Dazu kommen Einsparungen im Sachmittelbereich, die in einzelnen Fachbereichen jährlich im sechsstelligen Bereich liegen.
Diese Einsparungen führen aktuell nur zu wenigen strukturellen Einschränkungen für ganze Studiengänge. Insbesondere plant die HSD nicht, mittelfristig aufgrund der Kürzungen Studiengänge einzustellen. Es ist geplant, den Start von zwei neuen Studiengängen aufzuschieben. Die Einsparungen werden aber zu spürbaren Konsequenzen in der Lehre führen, die die einzelnen Fachbereiche unterschiedlich betreffen. Dazu zählen:
- Größere Gruppengrößen in Lehrveranstaltungen
- Verzögerungen im Prüfungsablauf
- Weniger Wahlangebote im Studium
- Weniger individuelle Betreuung von Studierenden
- Reduzierung der Betreuung in der praxisnahen Lehre (Werkstätten)
- Reduzierung der Ausstattung (geringere Investitionen)
- Weniger Mittel für Exkursionen
- Weniger Fortbildungen für Lehrende und Mitarbeiter*innen in der Lehre
Insgesamt ist zu befürchten, dass es durch die veränderten Rahmenbedingungen letztlich weniger Absolvent*innen geben wird oder dass Studierende erst später zum Abschluss kommen, was gerade in Zeiten des Fachkräftemangels in vielen Bereichen fatal ist. Fehlende Absolvent*innen in Mangelfächern wie Ingenieurwissenschaften oder Soziale Arbeit intensivieren den jetzt schon bestehenden Fachkräftemangel und verschärfen die wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise.
Zudem musste die HSD eine Innovationsreserve auflösen, die in der Hochschule seit 2022 mit jährlich ca. 1,55 Millionen Euro die Förderung und Entwicklung innovativer Projekte und Maßnahmen in den Fachbereichen und zentral ermöglichte. Damit reduziert sich der Spielraum insbesondere für Innovationen in der Hochschullehre, wobei die HSD dank der erfolgreichen Einwerbung des Projekts „Lernen in Makerspaces“ bei der Stiftung Innovation in der Hochschullehre in den nächsten Jahren in diesem Bereich weiterhin finanzielle Spielräume hat.
Einschränkungen in der Forschung der Fachbereiche
In den Fachbereichen gibt es ohnehin nur geringe spezifische Mittel für Forschung aus der Grundfinanzierung der Hochschule. Die Verdichtung der Belastungen der Professor*innen in der Lehre wird nun zu noch weniger Kapazitäten für die Forschung führen. Zu welchen Einschränkungen das zukünftig führen wird, ist aber noch nicht absehbar. Da, wo Professuren und wissenschaftliche Stellen dauerhaft nicht neu besetzt werden, wird sich das natürlich auch auf die Forschung in den betroffenen Lehrgebieten auswirken.
Dabei leistet gerade die anwendungsorientierte Forschung, wie an der HSD als Hochschule für angewandte Wissenschaften, einen besonderen Beitrag zu wichtigen Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Demokratische Bildung oder Kinderschutz.
Einschränkungen in der Organisation der Hochschule
Die Kürzungen der Grundfinanzierung wurden an der HSD im Verhältnis der grundsätzlichen Verteilung dieser Mittel zwischen Fachbereichen sowie der Hochschulverwaltung und den Zentralen Betriebseinheiten Bibliothek und Campus IT aufgeteilt. In der Verwaltung und bei den Zentralen Betriebseinheiten müssen die Kürzungen ebenfalls weitgehend im Bereich des Personals umgesetzt werden. Dazu werden insgesamt die Vollzeitäquivalente von 14 - 15 Stellen nach dem Ende der laufenden Beschäftigung nicht oder nur reduziert neu besetzt oder auch perspektivisch in andere Bereiche umgesetzt. Zusätzlich werden auch hier in begrenztem Umfang Sachmittel eingespart.
Die Kürzungen in der Hochschulverwaltung und den Zentralen Betriebseinheiten führen in verschiedenen Bereichen zu einer veränderten und teilweise reduzierten Servicequalität für die Hochschule sowie zu einigen Einschränkungen, die sich auch auf Lehre und Forschung in den Fachbereichen auswirken, wie z.B.:
- Reduzierung von Serviceleistungen bei Öffnungszeiten, Medientechnik und IT, internem Projektmanagement, Publikationen, Raumservice und persönlicher Beratung im der Verwaltungsorganisation
- Einschränkung der Information für Studieninteressierte auf kommerziellen Bildungsmessen
- Einschränkungen bei der Fortbildung zur Personalentwicklung