Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

Recycling­papier

​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​1x1 des Recyclingpapiers​

Vorteile von Recyclingpapier für die Umwelt

  • energie- und wassersparend hergestellt
  • aus 100 % Altpapier
  • schadstoffarm​​​​​ (kein Einsatz von Chlorverbindungen) 
Das Foto zeigt Eukalyptus Bäume in Australien.
Eukalypten in Australien
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​​​​​​​​​Papierbeschaffung an der HSD

Die HSD hat für die Beschaffung von Büromaterial, Toner und Druckertinte einen Rahmenvertrag mit dem Anbieter Lyreco abgeschlossen. Aktuell führt Lyreco in seinem Sortiment Recyclingpapiere mit dem Blauen Engel von zwei Papierherstellern.

Hier ist der Link​ zum Lyreco-Shop.

Büropapier von

  • Steinbeis: Steinbeis No. 1
  • Clairefontaine: recycelte Multifunktionspapiere der Reihe „Evercopy“​

​​​Stei​​nbeis No. 1 ​

​Evercopy Premium



​​​Grammatur: 80 g/m2
Weißegrad: ISO 70 / CIE 55
Opazität: 95 %
Siegel: Blauer Engel und EU Ecolabel

​​​Grammatur: 80 g/m2
​Weißegrad: ISO 100 / CIE 135
Opazität: 93 %
Siegel: Blauer Engel und EU Ecolabel


Der Weißegrad - Nur noch auf grauem Papier drucken?

Wie weiß ein Papier erscheint, lässt sich am ISO Weißegrad oder am CIE-Weißegrad erkennen. Die Messwerte dieser beiden Normen können nicht direkt miteinander verglichen oder umgerechnet werden, aber grundsätzlich gilt: 

Je höher der ISO-Wert bzw. der CIE-Wert, desto weißer erscheint das Papier.​​

Das "Steinbeis No.1" ist gräulicher als das "Evercopy Premium" Papier. Beim "Evercopy Premium" ist der Weißegrad mit ISO 100 angegeben, während das "Steinbeis No. 1" einen Weißegrad von ISO-Wert 70 hat.

​Aus ökologischer Sicht ist es sinnvoll, einen möglichst geringen Weißegrad zu wählen, denn mit einem höheren Weißegrad sind mehr Bleiche und höhere Faserverluste verbunden.


Vorsicht bei NAVIGATOR Office Papier 

Navigator Eco-Logical = 100 % Primärfasern aus Eukalyptusbäumen ​

Navigator Eco-Logical = 0 % Recyclingfasern

Grammatur: 75 g/m2
Weißegrad: ISO 101  / CIE 169 
Opazität: 93 %
​Siegel: EU Ecolabel und FSC MIX 

--> Kein Blauer Engel, kein FSC Recycled, kein ÖKOPaplus Logo: Kein Recyclingpapier!


Das Büropapier NAVIGATOR Eco-Logical Papier ist ein gutes Beispiel für ein unter Umweltgesichtspunkten verwirrendes Produkt.

  • ​Die Verpackung ist in Grüntönen gestaltet.
  • Der Name "Eco-Logical" erweckt den Anschein, dass es sich um Papier aus Recyclingfasern handeln könnte.
  • Die zwei Siegel "EU Ecolabel" und "FSC-Mix" s​ollen Nachhaltigkeit signalisieren.

Doch tatsächlich handelt es sich bei diesem Papier um ein 100%iges Frischfaserpapier aus den Zellulosefasern von Eukalyptusbäumen – produziert in Portugal. 

Auch die Hochschule Düsseldorf hat in der Vergangenheit große Mengen des​ Navigator Eco-Logical Papier beschafft. ​

Nur ein Siegel überzeugt: Der Blaue Engel

Der Blaue Engel ist das anspruchsvollste Umweltzeichen für Papier. Der Blaue Engel bietet eine Garantie für 100 % Altpapiereinsatz, hohe Ansprüche an den Wald- und Ressourcenschutz sowie strengste Kriterien beim Chemikalieneinsatz. 

​Recyclingpapier mit dem Blauen Engel oder dem ÖKOPAplus Siegel darf nicht mit Chlorverbindungen gebleicht werden.
St​​attdessen werden Wasserstoff, Sauerstoff und/oder Ozon eingesetzt.  ​​
  • ​​​100 % Altpapier, das mindestens 65 % untere und mittlere Altpapiersorten enthält.
  • Kein Einsatz von Chlor, optischen Aufhellern, halogenierten Bleichmitteln und weiteren Chemikalien. 
  • Kopierpapiere mit dem Blauen Engel sind nach DIN EN 12281:2003 hinsichtlich ihrer technischen Eignung geprüft.
  • Die Lebensdauer der Recyclingpapiere von mehreren hundert Jahren entspricht höchsten Ansprüchen an die Archivierbarkeit nach Lebensdauerklasse LDK 24-85 und DIN 6738:1999.

Weitere Siegel für Recyclingpapier

100% Recyclingpapier erkennt man auch an den folgenden Siegeln: 


Vorsicht bei diesen Siegeln: Kein Recyclingpapier!

​Andere Siegel wie "FSC Mix", "FSC 100%", "EU Ecolabel" und das "PEFC-Label" (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) sowie die Produktkennzeichnungen „Chlorfrei gebleicht“ sind aus ökologischer Sicht weniger zu empfehlen.


Der Begriff „Chlorfrei gebleicht“ ist nicht geschützt und kann auch dann verwendet werden, wenn mit Chlordioxid gebleicht wurde.​

In Papieren mit diesen Siegeln kommen meist keine Recyclingfasern zum Einsatz:
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​​​​​Ökobilanz: Frischfaserpapier vs. Recyclingpapier

Um aus Holz Papier herzustellen, werden Energie, Wasser und Chemikalien eingesetzt, um die Zellulosefasern, den Grundstoff für die spätere Papierherstellung, aus dem Holzverbund zu lösen. Zwischen den Zellulosefasern liegen - wie ein Kitt - die Holzbestandteile Lignin und Hemicellulose. Das Herauskochen der Zellulosefasern aus dem Holz ist der aufwändigste, energie- und wasserintensivste Schritt der Papierherstellung.


Die Zellulosefasern können bis zu sechsmal wiederverwendet werden. Daher stellt Papierrecycling eine große Entlastung für den Papierkreislauf dar und es bestehen immer noch deutliche Steigerungspotenziale in Bezug auf den Altpapieranteil am Gesamtpapierverbrauch in Deutschland.  ​

  • Um 1 kg Primärfaserpapier zu produzieren, werden ca. 2,2 kg Holz, 50 Liter Wasser und 5 kWh Energie benötigt.
  • Um 1 kg Recyclingpapier zu produzieren werden ca. 1,2 kg Altpapier, 15 Liter Wasser und 2 kWh Energie benötigt.​  ​

Die CO2-Bilanz bei der Herstellung von Frischfaser- oder Recyclingpapier ist vor allem abhängig von der Art der Energiequelle. 


Viele Fabriken, die Frischfaserpapier produzieren, verbrennen die energiereichen Holzbestandteile (Lignin und Hemicellulose) und erzeugen auf diese Weise den benötigten Strom selbst. Wie hoch die CO2-Emissionen bei der Herstellung von Recyclingpapier sind, hängt davon ab, ob 100 % Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen oder Strom mit einem hohen Anteil an fossilen Energieträgern eingesetzt wird.