Am 05. Mai 2025 ist der Europäische Tag der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Zu diesem Anlass wird mit verschiedenen Aktionen, Diskussionen und Demonstrationen auf die im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen und Ihren Lebensrealitäten aufmerksam gemacht.
DER URSPRUNG
Der Protesttag wurde 1992 von dem Verein “Interessensvertretung Selbstbestimmt Leben” in Deutschland ins Leben gerufen. Eines der Hauptziele dieser Bewegung war eine rechtliche Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, welche sie mit öffentlichen Protesten forderten. Heute soll an diesem Tag vor allem auf Diskriminierung und fehlende Inklusion aufmerksam gemacht werden.
DATEN UND FAKTEN
Schätzungen zufolge leben laut Weltgesundheitsorganisation weltweit etwa 1,3 Milliarden Menschen mit einer Behinderung – das sind rund 16 Prozent der globalen Bevölkerung. In Deutschland haben etwa 13 Prozent der Bevölkerung, also mehr als zehn Millionen Menschen, eine anerkannte Behinderung. Zum Ende des Jahres 2021 gab es in Deutschland 7,8 Millionen Menschen mit einer Schwerbehinderung. Diese Gruppe umfasst Personen, mit einem durch die Versorgungsämter anerkannten Behinderungsgrad von mindestens 50 oder mehr. Davon hatten 58 Prozent eine körperliche Behinderung, sowie14 Prozent eine geistige oder seelische Beeinträchtigung.
NEUSTART INKLUSION
Die Aktion Mensch hat den diesjährigen europäischen Tag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung unter das Motto: „Neustart Inklusion“ gestellt, da nach dem Ende der Ampelkoalition und den vorgezogenen Neuwahlen viele geplante behindertenpolitische Maßnahmen, wie die Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungs- und des Behindertengleichstellungsgesetzes, nicht mehr realisiert werden können. Aktivist*innen und Expert*innen müssen nun neue Ansprechpartner*innen und Gruppen finden, um ihre Forderungen weiter voranzutreiben.
Ein besonderer Fokus liegt auf Alltagsbarrieren, welche die Teilhabe von Menschen mit Behinderung erschweren. Dabei werden sowohl digitale Barrieren als auch Hindernisse im Alltag, wie der Weg zur Arbeit oder beim Einkaufen, thematisiert. Besonders hervorgehoben wird, dass Barrierefreiheit besonders im privaten Raum gesetzlich noch nicht ausreichend geregelt ist.
Quellen